Auffällige, bis zu acht Zentimeter große #Blüten in den tollsten Farben: #Orchideen der Gattung #Cattleya gehören wahrlich nicht zu den unscheinbarsten Vertretern dieser Tausende Arten zählenden Pflanzenfamilie. Das Exemplar, das derzeit im Wintergarten von Udo Lasch in Heinersdorf zu sehen ist, setzt dem Ganzen ein wenig die Krone auf. Laschs Cattleya zeigt sich dort seit zwei Wochen in voller Pracht - mit mehr als 40 Blüten."Ich bin schon viel in der Welt der Orchideen herumgekommen, aber so etwas habe ich noch nie gesehen", sagt Wolfgang Berthold vom Botanischen Garten an der Leipziger Straße. "Eine absolute Sensation." Selbst unter optimalen natürlichen Bedingungen in der mittelamerikanischen Heimat der Pflanzen finde sich eine ähnliche Pracht äußerst selten, so Berthold. "Das ist schon irre und braucht ein gutes Händchen."
Auch Udo Lasch ist solch einem Exemplar noch nirgends begegnet. Seit rund 40 Jahren züchtet er Orchideen. Außerdem versucht er sich immer wieder an tropischen und subtropische Nutzpflanzen - an Apfelsinen, Zitronen, Mandarinen und Ananas, selbst Kaffee- und sogar Kakao-Pflanzen hat der 79-Jährige schon erfolgreich großgezogen.
Die Geschichte seiner #Cattleya reicht bis in seine Anfangsjahre zurück. Alles begann mit einem Beitrag in der "Neuen Berliner Illustrierten" - einer Wochenzeitung, die zu DDR-Zeiten vor allem unter ihrer Abkürzung NBI geläufig war. Dort war auch von einem Orchideenzüchter aus der Nähe von Mittweida die Rede. Lasch machte sich auf den Weg und überredete den Mann, ihm zum Stückpreis von fünf Mark drei sogenannte #Bulben zu veräußern - Triebteile, aus denen heraus Blätter und Blütenstängel austreiben.
Sich die schönsten Exemplare auszuwählen, daran sei damals nicht zu denken gewesen, erinnert sich Lasch. Doch seine Cattleya erwies sich als Glücksgriff. Mehr als 20-mal hat er sie seither vermehrt. Auch die Orchidee, die nunmehr für Furore sorgt, ist aus diesen ersten Pflanzen hervorgegangen.
Schon im vergangenen Jahr habe sie ungewöhnlich viele Blüten getragen, erzählt der frühere Wismut-Angestellte. Dass es nun noch einmal doppelt so viele geworden sind, führt er auf den vergangenen Super-Sommer zurück. Ob Temperatur, Luftfeuchtigkeit oder Verschattung - in seinem Gewächshaus habe es damals einfach sehr gute Bedingungen gegeben, so Lasch. "Die Pflanze hat sich offenbar wie zu Hause gefühlt", pflichtet ihm Orchideenexperte Berthold bei.
In etwa einer Woche aber wird es mit der Pracht wohl vorbei sein. Dem Verblühen schließt sich eine Ruhezeit an, bevor die Cattleya im Frühjahr dann erneut austreiben wird. Für einige Tage aber dürfte vor Udo Laschs Einfamilienhaus noch so mancher Spaziergänger stehen bleiben und von der Straße aus den Traum in Lila und Rosa bestaunen.
[quelle]Super-Orchidee lässt selbst Experten staunen[/quelle]