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Er war Sänger, Kultfigur, Kämpfer für jene, die es in der Gesellschaft nicht so gut erwischt haben: Wie die „Krone“ am Sonntag erfuhr, ist Willi Resetarits (73) in Wien verstorben. Besonders bekannt war Resetarits als Verkörperung der Kunstfigur „Dr. Kurt Ostbahn“ vulgo „Ostbahn-Kurti“. Noch am Samstag hatte Resetarits als Ehrenvorsitzender den Wiener Flüchtlingsball des Integrationshauses eröffnet, ein Projekt, das ihm sehr am Herzen lag.
Geboren 1948 im Burgenland, kam Resetarits als Kind nach Wien und wuchs dort in Favoriten auf. Bereits in der Schulzeit musizierte er leidenschaftlich, später studierte Resetarits, der eigentlich Lehrer werden wollte, Anglistik und Sport an der Uni Wien. Sein musikalischer Durchbruch erfolgte schließlich in den 1970er-Jahren als Mitglied der Polit-Rockband Schmetterlinge, ihre „Proletenpassion“ erlangte Kultstatus. Mit dem Song „Boom-Boom-Boomerang“ nahmen sie zudem 1977 am Song Contest teil.
Kultfigur „Ostbahn-Kurti“ wurde sein Alter Ego
In den 1980ern kreierte schließlich der Texter Günther Brödl die Figur des „Ostbahn-Kurti“, welche Resetarits nicht nur kommerziell den größten Erfolg einbrachte. Mit seinen ins Wienerische übersetzten Rock- und Blues-Songs traf er den Nerv des aufstrebenden Austropops. Neben seinem Erfolg auf der Bühne moderierte Resetarits über die Jahre mehrere Radiosendungen, darunter „Trost und Rat von und mit Dr. Kurt Ostbahn“. 2003 schickte Willi Resetarits sein Alter Ego vorübergehend in Pension, aber schon 2004 kehrte der „Kurtl“, wie ihn seine Fans oft nannten, auf die Bühne zurück.