Die Muschelsammlerin

Die Muschelsammlerin - von Katryn Berlinger

Inhalt:

Sommer 1885: Lilly, Süßspeisenköchin in Heiligendamm, Deutschlands erstem Seebad, sitzt verzweifelt am Strand. Neben ihr liegt ein Kochbuch mit dem Titel "Cuisine d'amour". Ihm verdankt sie ihre gute Stellung in einem Luxushotel. Doch sie hat einen folgenschweren Fehler gemacht, der nicht nur ihre Arbeit, sondern auch ihre Liebe in Gefahr bringen kann.

Die Muschelsammlerin - bei weltbild

Mal sehen, wie ich mit diesem Buch warm werde.

Aber Achtung ... für Interessenten: - es gibt noch einen anderen Roman gleichen Namens

mit ganz anderem Kontext von einer anderen Autorin.

Die Geschichte handelt von einer jungen Frau – die – wie der Name schon sagt, Muscheln sammeln geht, wenn es ihr mal nicht gut geht ….. Sie fängt damit an, dass sie sich in der Ostsee das Leben nehmen will …. Sie geht also ins Wasser – und – wird gerettet von einem Adligen mit Hund, der nicht versteht, warum sie ihr Leben so einfach weg werfen will.

Aber das ist für sie nicht so einfach … sie hat ihre Stellung als Süßspeisenköchin verloren und das auf Grund einer Dummheit, für die sie sich nun ohrfeigen möchte, außerdem glaubt sie ihre Liebe nun verloren, denn der junge Mann, dem ihr Herz gehört, ist ebenfalls adlig und so ganz anders als sie. Dazu kommt, dass seine Mutter ihr gegenüber nicht freundlich gesinnt ist und sie auf das Übelste beschimpft.

Die Zeit, in der die Geschichte spielt ist im Jahre 1889, der Ort zwischen Bad Doberan und Heiligendamm an der Ostsee. Eine Zeit, wo die Wirtschaft angekurbelt werden muss, die Reichen ihre Kuren in der Region machen, Armut herrscht und die Adligen mehr oder weniger das Sagen haben. Es geht also auch um Stellung, Stand, Ehre – auch unter den reichen Familien und Lilly glaubt, mit ihrer Familie nicht dazu zugehören, lebt sie doch ohne Vater mit der kranken Mutter , die an einer Lungenkrankheit leidet, bei Onkel und deren Sohn.

Besagter Onkel kann jähzornig sein, sein Sohn hat andere Flausen im Kopf und auf Lilly lastet die Miete, deshalb sind sie alle auf sie angewiesen und sie ist verzweifelt. Ihre Liebe weit weg oder unnahbar, die Arbeit verloren und in dieser Situation trifft sie auf den Mann, der sie gerettet hat und der ihr dann anbietet, seinen Hund auszuführen. Im Laufe der Zeit kommen noch andere Hunde der Kurenden hinzu und so ist ihr Tagewerk erst einmal ausgefüllt. Glücklich ist Lilly allerdings nicht.

Es kommen nun im Buch mehrere Episoden, die mit dem Leben dort zu tun haben, hinzu, ihr Neffe will zum Pferderennen und dort endlich mal gewinnen, ihre große Liebe muss eine andere Familienangelegenheit regeln, die Freundin, die im Strandbad arbeitet braucht sie als Aushilfe, außerdem wird sie eingeladen für ein bestimmtes Klientel zu kochen, was hinterher auch wieder zu Spekulationen führt, ihre Mutter muss gepflegt werden. … usw. usf. Es ist keine einfache Zeit, die Lilly bewältigen muss.

Später erfährt sie noch andere Hintergründe zu verschiedenen Familien, dabei spielt sie selbst noch eine ganz andere Rolle, ein guter Freund entpuppt sich als ihr Halbbruder und eine Menge Unstimmigkeiten werden geklärt – auch was die Liebe zu dem jungen Mann betrifft. Bis es aber zu einem versöhnlichen Ende kommt und auch ihrem Glück nichts mehr im Weg zu liegen scheint, passiert noch sehr viel, vor allem an Selbstzweifel, Vertrauen, Angst vor der Zukunft aber auch eben immer wieder Lichtblicke…

Am Anfang ist es etwas schwierig rein zu kommen, weil man sich als Leser in die damaligen Verhältnisse hinein finden muss, auch was die adligen Familien betrifft usw. aber dann ist es ganz einfach. Man geht mit Lilly mit, lernt sie kennen und freut sich über jeden Schritt, der sie in ihrem Leben voranbringt, auch Rückschläge gibt es

…. Aber es gibt ein Happy End. Und der Leser darf miterleben, wie die Eisenbahn zwischen Bad Doberan und Heiligendamm eröffnet wird.