Mord in Spitzbergen

Guten Abend Gast. Schön dass Du mal hereinschaust! Einen angenehmen Aufenthalt wünscht das "Bäerli's Treff für Katze, Tier und Hobby"-Team.
  • Mord in Spitzbergen von Anna B. Ragde



    Klappentext:



    Gequält von Liebeskummer, bucht die junge Bea kurzentschlossen eine
    Kreuzfahrt durch die kalte und unwirtliche Inselgruppe von Spitzbergen.
    Doch sie kommt nicht zur Ruhe,



    denn unter den Passagieren befindet sich auch ihre ehemalige
    Klassenlehrerin, die ihr als Kind übel mitgespielt hat. Von Rache
    besessen, merkt Bea fast zu spät, wie explosiv die Stimmung unter den
    Mitreisenden ist.



    Hoch oben in den ewigen Weiten des Eismeers entladen sich schließlich die Spannungen auf mörderische Weise ...



    Zu finden u.a. hier:


    Mord in Spitzbergen



    habe aber einen Band mit zwei Romanen der Autorin

  • Es ist schon eine außergewöhnliche Reise, die Bea antritt, zunächst aus Frust wegen einer verflossenen Beziehung, der sie entfliehen will. Sie ist fest entschlossen, erst einmal auszuspannen und sich neu zu ordnen. Dennoch bekommt der Leser immer wieder mit, das sie „etwas erledigen will“ … und die Spannung steigt in der Story, um was es denn geht.


    Die Reise selbst findet in den Bergen und Eisgebiet von Norwegen statt, eine Schiffsreise, die viele Eindrücke verspricht, entlegene Gebiete, Eisbären, Robben, Walrosse eventuell.Bea malt sich aus, was sie alles sehen und erleben wird.


    Es folgt eine Abfolge von Vorbereitungen, denen sie sich unterzieht, was sie einkauft an Kleidung aber auch an Hochprozentigem, das sie mitnehmen will, einigen Überlegungen, die sie für die Fahrt trifft, bevor es dann soweit ist. Auch ihr Wellensittich will versorgt seinen, dessen Betreuung sie ungern jemand anderem überlässt, aber es muss ja sein.


    Es wird beschrieben, die Anfangsreise bevor es dann endlich auf das Schiff geht, ihre Ängste und Sorgen, sie trinkt immer wieder (muss das sein) , um ihr Dasein zu verkraften und sich mental auf die Schiffsreise einzustellen.


    Auf dem Schiff dann endlich angekommen, kommt der Leser einen Einblick in die Gepflogenheiten auf dem Deck, unter Deck, die Bauweise, die Kajüte, das Essen – nicht zuletzt werden alle Reisenden vorgestellt, es geht querbeet an Nationalitäten, Isländer, Franzosen, eine Italienerin, auch Japaner und Norweger.Alle werden zum besseren Verständnis mit dem Vornamen angesprochen, was Bea zuerst nicht versteht, aber dann doch ganz gut findet , denn die Nachnamen sind alles andere als einfach.


    Die Fahrt selbst kann der Leser richtig schön miterleben, wo sie lang fahren wird beschrieben mit Orten und Küstenbenennungen, Beschreibung der Landschaft, Vorstellung von Land und Leute, während sie Landgang haben und die Gegend erkunden. Sie erfahren, wie die Leute dort leben, welchen Tätigkeiten sie nachgehen, erfahren viel über das Leben im Eis. Sie kommen an vielen Eisschollen mit und ohne Tiere vorbei, nah an Wasserfälle, Schluchten, sehen Lichter und Gebirgskämme, verborgene zauberhafte Welten, fremdeStädte, karge Landschaft, usw. usf.


    Im weitesten Sinne also ein sehr schöner und interessanter Reisebericht für diese Region mit dem kleinen Dampfer, der EWA heißt.


    Aber es geht natürlich auch um die Leute selbst, die dort mitfahren, eine Mutter mit ihrem Sohn, ein Pärchen, eine japanische Diva mit 2 Begleitern, die Lotsen, die Leute auf der Brücke des Schiffes, in der Kombüse. Beawird mit vielen Leuten warm, hat aber eine Vorliebe für einen Mann, der sie auch später mit auf Robbenjagd nimmt und es geschehen auch Vorfälle, die unschön sind, denn sie begegnen zum Beispiel einem Eisbären, der das Rückgrat gebrochen hat und sie konnten ihm nicht helfen. Ebenso sehen sie eine Mama Eisbär mit ihren Jungen und tatsächlich auch Walrösser, Seeschwalben und vieles mehr.


    Unterschwellig kristallisiert sich aber heraus, das Bea etwas vorhat. Das wird aber nicht so geschehen, wie sie sich das in ihren Träumen ausgemalt hatte, denn der Zufall will es, dass genau diese Person durch einen Unfall ums Leben kommt. Sie hat Zeugen und dafür und auch in der Zwischenzeit, während sie auf dem Schiff ist, gar keine Notwendigkeit gesehen, ihren Plan umzusetzen, nun ist die Frau wirklich tot.


    Jedoch stellt sich (für den Leser) heraus, dass sie gar keinen Sohn hatte, sondern dies ihr jüngerer Liebhaber war. Ebenso erfährt man nun, was in der Vergangenheit passiert war und was Bea mit ihr und ihrem Mann erleben musste. Für gute Noten. Man kann es sich vielleicht denken.


    Da es kalt ist und sie alle sich vorher schon einig waren, dreht das Schiff nicht um, sondern die Tote wird in einer Kammer gut konserviert mitgeführt.


    Nun geht also die Fahrt weiter und der Leser könnte denken, nanu, was soll denn noch passieren – ein Krimi und ein Opfer haben wir schon gehabt – und jetzt? Ja die Erlebnisse gehen in die nächste Phase über und alle denken nicht mehr daran, was vorher passiert ist und genießen die wunderbare Fahrt auf dem Eismeer. Sie gehen immer mal wieder an Land, finden seltene Blumen und Pflanzen, sehen Fossilien und stehen sich direkt auch einem erwachsenen Eisbären gegenüber.


    In einer Nacht beobachtet Bea nun, dass verschiedene Leute, unter anderem Georg, etwas in das Schff hieven, was sich später als Eisbärenfelle heraus stellt. Sie spricht ihn darauf an, was sie gesehenhat und er leugnet es nicht, steht doch auch viel Geld auf dem Spiel. Sie aber hat Angst davor, was passiert und in einer weiteren Nacht-und-Nebel-Aktion , auch mit ein wenig Alkohol im Blut, geht sie in diesen Laderaum und wirft alle 9 Eisbärenfelle über Bord, beseitigt alle Spuren und fällt fix und fertig ins Bett. Als Georgzu ihr kommt, gibt sie vor, sich unpässlich zu fühlen und will allein ein.


    Zum Showdown in gewissen Sinne kommt es am Ende der Fahrt, als ein Hubschrauber der Polizei auf das Schiff kommt und alles durchsucht, sie hatten wohl einen Tipp bekommen, nicht nur wegen der Toten, sondern eben auch in Bezug des illegalen Eisbärjagens. Aber kurioserweise und für den Leser logisch, finden sie nichts. Georg, der gelbgrün geworden war, wundert sich, die Polizei ist wütend und ratlos …. Durch Bea kam dies also nicht ans Licht und keiner vom Schiff erfährt je, wer es war.


    Das Buch endet damit, dass Bea zu ihrer Wohnung zurück findet, alles noch einmal Revue passieren lässt, ihren Wellensittich füttert und zur Tür hinaus geht, sich einen Drink mixt und darüber nachdenkt, ob sich Georg und sie je wiedersehen werden. Ins Gefängnis musste er jedenfalls nicht.


    ..


    Alles in allem eine sehr interessante Geschichte, vor allem, was eben die Reisebeschreibung und die Erlebnisse während dieser Kreuzfahrt rund um das Eismeer bei Norwegen betrifft. Sehr anschaulich und mitreißend, bildliche und detailreiche Schilderung der Landschaft, Land und Leute. Das Leben er Tiere, die Vielfalt, Lebensweise – die Gesetze der Natur.


    Aber auch im Hinblick auf die Sorgen der Menschen, die dort leben und wie sie sich – auch mit illegalen und allgemeinen Geschäften – über Wasser halten. Beas eigene Geschichte stellt auch einen Teil dar, aber sie hat am Ende ihren Frieden gefunden und mit der Vergangenheit abgeschlossen, hat dort aufgetankt und ist auf andere Gedanken gekommen.


    Gut passsend das Lesen für mich jetzt gerade in dieser Jahreszeit.

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